Freitag, 7. September 2012

Cologne Triathlon Weekend 2012

Mein längster halber Tag 

Samstag 01.09.2012

Das Auto ist gepackt, Nina und ich machen uns auf die Reise nach Köln. Sonntag starte ich dort auf meiner ersten Triathlon Mitteldistanz über 1,9km Schwimmen, 90km Radfahren und 21km laufen. Doch das war bei der Anreise alles noch weit weg.

Ein anderes Problem beschäftigte uns erst mal viel mehr. Das Hotel, dass ich im Vorfeld gebucht hatte, hatte für uns nur noch ein Raucherzimmer frei und das geht ja mal überhaupt gar nicht !!! Also wieder aus checken und neues Hotel suchen. Das ist gar nicht so einfach, in einer Stadt in der neben ein großes Triathlon Event auch noch eine Messe stattfindet. Für ein paar Euro mehr konnten wir uns aber noch ein Zimmer in der Innenstadt sichern.

Doch bevor wir unser Zimmer bezogen, ging es in die WZ1. Das ist die erste Wechselzone beim Schwimmstart am Fühlinger See Köln/Niehl, wo ich morgen nach dem Schwimmen auf das Zeitfahrrad wechseln werde. Hier bereitete ich bereits Samstags alles für das Rennen vor, somit ersparte ich mir Sonntags den ganzen Stress. Da es keine festen Stellplätze für die Räder gab, stellte ich meins direkt an einen Mittelgang, so dass ich es Sonntags schnell greifen kann. Nach einem kurzen Besuch der "Triathlon Messe" am See trafen wir uns in Köln mit Linda und Andi auf einen Teller Nudeln um anschließend total müde ins Bett zu fallen.

Sonntag 02.09.2012

08:00 Uhr der Wecker klingelt und Nina und ich rollen uns aus dem Bett. Nach einem reichhaltigen Frühstück machen wir uns mit dem Auto auf den Weg zum Zielbereich am Kölner Rheinufer. Hier tauschten wir unseren bequemen Sitzplatz im Auto gegen einen Stehplatz im Shuttle-Bus ein, der uns zum Schwimmstart an den Fühlinger See brachte. Da wir noch jede menge Zeit hatten, konnte ich in der Wechselzone die letzten Vorbereitungen in aller ruhe abschließen (Helm positionieren, Riegel aufs Oberrohr kleben, Getränke auffüllen usw.) und mich anschließend noch bis kurz vor dem Start in die Sonne zu legen um noch Kraft zu tanken, schließlich wollte ich ja das Rennen mit einer Zeit unter 5 Stunden beenden.

Sven Steffens - Start Cologne Triathlon Weekend - Fühlinger See12:20 Uhr es wird Zeit, ich muss ins Wasser. Also Neo an und Nina einen Abschiedskuss
geben, wir werden uns jetzt mehrere Stunden nicht mehr sehen.  Naja, ich sehe Sie nicht mehr, Dank ihres Teleobjektivs, hat sie mich fast immer voll im Blick.

12:30 Uhr der Startschuss, Böller erschallen über dem See. Aus der ersten Reihe starte ich ins Rennen. Das Schwimmen im Fühlinger See ist spitze. Klares, warmes Wasser und in ca. 1,5m tiefe gibt es Leinen für die Orientierung im Freiwasser. Es geht gleich richtig zur Sache, von allen Seiten schlagen Arme und Beine auf einen ein. Es dauerte eine ganze Weile bis ich "frei" und in meinem Rhythmus schwimmen konnte. Doch dann lief es richtig gut. Nach 00:29:52 Minuten hatte ich bereits die erste Disziplin die 1,9km schwimmen hinter mir. Jetzt nur noch 90km Radfahren und 21km laufen. Damit habe ich meine Ankündigung im Schwimmkurs von Ute Mückel im Frühjahr wahrgemacht. Damals sagte ich zu Ute, dass ich die 1,9km unbedingt unter 30 Minuten schwimmen wolle. Geschafft ;)

Helfende Hände führten mich an der Treppe aus dem See, hinauf Richtung WZ1. Dort tauschte ich Neo, Badekappe und Schwimmbrille gegen Zeitfahrhelm, Sonnenbrille und Zeitfahrrad und machte mich auf die Radstrecke, meine "Paradedisziplin".
Sven Steffens - Start Cologne Triathlon Weekend - Radrunde

Mein Ziel war es, über die recht flache Radstrecke im Kölner Umland einen 35iger Schnitt zu fahren und an diesen Plan hielt ich mich. Auch als immer mehr Radfahrer an mir vorbei zogen ließ ich mich davon nicht anstecken und machte mein Ding. Nach 02:34:55 beendete ich die zweite Disziplin und betrat die WZ2, um dort das Fahrrad abzustellen und die Laufschuhe anzulegen. Da ich in den Brooks Laufschuhen keine Zipper habe, setzte ich mich auf die Wiese und band mir gemütlich meine Schuhe, wie es sich gehört schön mit Doppelknoten. Dann ging es in die letzte und dritte Disziplin den Halbmarathon.

Beim Laufen hatte ich dieses Jahr immer gute Ergebnisse erzielt und ich freute mich schon richtig darauf, schließlich ist das Rennen danach ja auch vorbei. Es lief auch von Anfang an wirklich gut. Ich verließ die Wechselzone mit einem 3:35 min/km Tempo und musste mich erst mal bremsen um nicht gleich am Anfang meine ganze Energie zu verblasen. Doch es lief total klasse und so konnte ich die ersten 6km unter 4min/km laufen. Jetzt musste ich mich jedoch bremsen, denn sonst hätte ich hinten raus evtl. nicht mehr genug Energie für das Rennen gehabt. So pendelte ich mich auf ein 4:15min/km Tempo ein und lief Kilometer für Kilometer mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Sven Steffens - Start Cologne Triathlon Weekend - Halbmarathon
An den Verpflegungspunkten versorgte ich mich auf Rat meines Coachs Andrè Hergenröder immer fleißig mit Cola und Wasser. Das Wasser zum kühlen über den Kopf und dann versuchen möglichst viel Cola zu trinken und nicht über Gesicht und der Brust zu verteilen. Das half auch richtig gut und ich merkte immer kurz vor den Verpflegungspunkten wie die Kraft mich verließ und nach der Cola wieder langsam in die Beine zurück floss. Nach 01:34:44 beendete ich meinen Halbmarathon und mit 04:43:53 meinen ersten Mitteldistanz Triathlon. Im Ziel gab es dann die obligatorische Finisher Medaille, eine Blumenkette und
das Finisher T-Shirt.

Jetzt wollte ich nur noch in den Finisherbereich und was kühles trinken. Außerdem mussten die anderen ja auch hier sein, bzw. bald eintreffen. Ich war ja schließlich nicht alleine aus dem Hunsrück aufgebrochen um dieses Rennen zu bestreiten.

Mit dabei waren an diesem Tag auf der Ironman-Distanz Christian Sieben (09:39:50), Fred Lettau
(10:40:35) und Andreas Kemmer (11:22:29) und mit mir auf der "Halben" Holger Michel (04:50:34).

Mit meiner Zielzeit bin ich überaus zufrieden und glücklich. Mein Coach meinte ich hätte wohl vor Monaten mal von einer 04:40:00 als absolute Traumzeit gesprochen, doch dass ich dieser Traumzeit so nahe kommen würde hätte ich im Vorfeld niemals für möglich gehalten. Ein DICKES DANKESCHÖN geht an alle die am Streckenrand waren und mich angefeuert haben. Besonders an Andrè der als Coach eine super Arbeit geleistet hat und mir jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stand.




Zum guten Schluss danke ich Nina. Die mich fast immer zu meinen Wettkämpfen begleitet, mein Nörgeln und mein Gezicke tapfer ertragen hat. Immer klasse Fotos von den Events schießt und ganz oft auf mich verzichten muss, wenn mal wieder eine lange Trainingseinheit ansteht. DANKE SCHATZ !!!

Jetzt werden erst mal die Füße hochgelegt und relaxt, bis im November das Training für meinen
"längsten Tag"
in Roth 2013 startet.


Link zur Ergebnisliste


Ausschnitt aus Rhein-Hunsrück Zeitung vom 06.09.2012

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