Freitag, 25. April 2014

Triathlon Trainingslager Gran Canaria 2014 (1/2)

Erfahrungsbericht über die ERSTE WOCHE des Trainingslagers

Alle Jahr wieder fliegen die Triathleten aus aller Welt auf die kanarischen Inseln um dem schmuddeligem Wetter in Europa zu entfliehen und um unzählige Trainingskilometer für die kommende Saison zu sammeln. Tja, ich gehöre auch zu den Leute die so was völlig verrücktes machen und in Ihrem Urlaub hunderte von Kilometern mit dem Radfahren, laufen und schwimmen. 

Anflug auf Gran Canaria
Und das ist mein Bericht vom Gran Canaria Trainingslager mit Marc Pschebizin Proficoaching. Die Reise begann für mich und meine Mitstreiter auf dem Flughafen Hahn. Gepäck verladen, meiner Freundin noch einen Abschiedskuss aufdrücke und dann für 14 Tage ab ins Trainingslager. 5 Stunden später waren wir dann in Gran Canaria im Hotel und lernten unsere Mitstreiter kennen, mit denen wir die nächsten Tage "rumhängen" würden. 

Die Unterbringung war gut. Eine kleine 2 Zimmer Suite mit Bad und einem netten Sportler aus der Schweiz mit dem ich die Zimmer teilte. So ging der erste Tag zu ende und ich fiel müde und erschöpft von der Reise ins Bett. 


Tag Zwei 16.03.2014 
Wir Starteten nach einem sehr guten Frühstück gegen 10:00 Uhr vor dem Hotel. Es ging nach Osten der Küstenstraße entlang nach St.Lucia. Marc hatte mich der ersten von vier Gruppen zugeteilt und ich hatte echt mühe an den Jungs dran zu bleiben. Bei den harten Rampen von knapp 20% Steigung musste ich Sie aber immer wieder ziehen lassen und mich ran kämpfen. Der Klassenunterschied zwischen uns, war einfach zu groß. 

In St.Lucia angekommen machten wir erst mal eine Pause. Die hatte ich wohl auch bitter nötig, denn ich kam deutlich als letzter an. Am ende der Tour hatten wir 72 km auf dem Tacho und wechselten den Anzug für den anstehenden Koppellauf. Es ging an der Promenade entlang, an ehemaligen Hotelanlagen vorbei in die City. 50min und 10km später kamen wir wieder am Hotel an und gönnten uns eine Abkühlung im Hotelpool. 

TOUERDATEN: 
Bike 72 km 2:59 Std 
Run 10 km 50min 


Saftpaß, kalt war's!
Tag Drei 17.03.2014 
Abfahrt wieder um 10:00, wieder Gruppe eins. Diesmal ging es aber nach Westen. Ziel der "Saftpaß". Wir führen an der Küste entlang Richtung Porto Mogan. Ich hatte frische Bein und traute mich gleich am Anfang der Tour nach vorne in den Wind. Nach 10km wurde ich dann von Marc abgelöst und reihte mich hinten ein. 

Nach dem wir Porto Mogan erreicht hatten ging es ins Landesinnere. Ich hatte wieder mühe an der Gruppe dran zu bleiben und hoffte mein Herz würde mir nicht den Brustkorb sprengen, denn ich fuhr ständig bei HF150 und um die 235 Watt. Eindeutig zu viel für eine Tages Tour und ein Trainingslager von insgesamt 14 Tagen Dauer. 

Nachdem mich Marc als letzter wieder eingesammelt und zum Saftpass eskortiert hatte, ließ ich mich in die Ecke fallen. Der leckere frische Fruchtsaft gab mir jedoch neue Hoffnung und Kraft und so ging es nach einigen Minuten wieder ins Tal zurück nach Maspalomas und dann zum Schwimmen. 
Vorher überquerten wir jedoch noch den Tauropass und konnten weitere 500 Höhenmeter (HM) auf der Habenseite verbuchen. 

Im Schwimmbad war ich dann wieder in meinem Element, schwimmen macht einfach SPAß !!! Die Sonne schien vom Himmel, es war warm und wir waren in einem Freibad. Was kann es schöneres geben? 

TOURDATEN: 
Bike 110 km, 2.200 HM 
Swim 1,8 km 48 min 


Tag Vier 18.03.2014 
Nach dem ich gestern meine Grenzen in Gruppe eins aufgezeigt bekommen hab, schloss ich mich am vierten Tag Gruppe zwei an. 

Soriatal - ein Traum in grün
Es ging ins herrliche Soria Tal. Das Schöne dort sind die langen Anstiege mit 9% und 14% und alles nur um zum Einstieg des Tauropasses zu kommen, wo es dann mit knapp 20% knackig hoch geht. 
Was macht man nicht alles in seinem Urlaub. Aber der Blick in die grünen Täler entschädigte uns für die mühen. 

In Gruppe zwei konnte ich wesentlich besser mithalten. Das Tempo war zwar immer noch recht hoch, aber dafür konstant, was ich wesentlich besser vertrug, als den ständigen Tempowechsel in Gruppe eins. 

In Ayacata gönnten wir uns eine kleine Pause in der Sonne vor einem Restaurant, dann ging es über San Bartalome und St. Lucia und heftigem Gegenwind an der Küste entlang nach Maspalomas und zurück zum Hotel. 

Zum Abschluss des Tages liefen wir dann noch in den "Stadtpark". Hier stand noch einmal Vollgas Training auf dem Plan. Mit einem leichten Lauf ABC wärmten wir unsere müden Knochen noch einmal auf und gingen dann über in Lauf-Intervalle (20 sec max. laufen, 30 sec locker laufen als Pause und das ganze 8x hintereinander). Dieses HIT (High Intensiv Training) hört sich eigentlich nach nicht viel an, aber mit der Intensität kommt erst die Würze in die Speise. Völlig KO lief ich dann zurück ins Hotel und füllte mir beim Abendessen mit drei vollen Tellern den Bauch für den nächsten Tag. 

TOURDATEN: 
Bike 107 km, 1.881 HM, 4:19 Std 
Run 6 km, 45 min 


Tag Fünf 19.03.2014 RUHETAG 
Nach drei Tagen auf dem Fahrrad stand für uns am fünften Tag ein Ruhetag auf dem Plan. Nicht das wir am Pool gelegen hätten und uns ausruhen konnten, nein ! Wir gingen ins Freibad zur Videoanalyse unserer Schwimmtechnik. 

Videoanalyse beim Schwimmtraining
In unserer Gruppe hatten wir ja mit dem Cross-Triathlon Amateurweltmeister Jens Roth einen ausgewiesen Schwimmexperten am Start. Und er nahm sich für uns Zeit, um zusammen mit Marc Pschebizin jeden einzelnen mit einer GoPro Kamera aufzunehmen und anschließend die Technik am Laptop zu zerpflücken. 

Das Fazit des Tages, ich komm im Wasser schon ganz gut voran, aber es ist noch viel zu tun :) Um doch noch was für die allgemeine Entspannung zu tun, ging es nach getaner Arbeit an den Stand, wo ich mir den ersten Sonnenbrand des Jahres einfing. 

TOURDATEN: 
Swim 1,5 km 01:45 Std 
(man merkt wir haben richtig viel Technik geübt; nach dem Prinzip Vormachen / Erklären / Nachmachen / Üben ;) 


Tag Sechs 20.03.2014 
Mit frischen Beinen ging es los in den nächsten Biketag. Es sollte eine der längsten Runden im Trainingslager werden, daher waren die frischen Beine durch den Ruhetag genau richtig. 

Blick auf den Anstieg in Tal der Männertränen
Es ging wieder Richtung Mogan und am Saftpass vorbei nach St. Nicolas einer Stadt nahe der Westküste von Gran Canaria. Nach einer kurzen Pause in einem "sehr kleinen" Supermarkt ging es weiter ins Landesinnere. Unsere Route führte dabei natürlich wieder in die Berge. Wie auch nicht anders zu erwarten. Wir kämpften uns durch eine Welt von Bergen und Tälern, mit imposanten Feldwänden und Straßen, die am Berg zu kleben schienen. 
Wir passierten zwei Stauseen, die unsere Beine noch einmal richtig leer saugten. Ich denke Steigungen um die 20% mussten wir dort auf kurzen Passagen mehrmals überwinden, um uns die Serpentienen der Straße hoch zu kämpfen. 

Oben könnten wir dann einen herrlichen Blick ins "Tal der Tränen" genießen. Rechts von uns ging es steil weiter hoch ins Tal der Männertränen, wir jedoch wollten nach links weiter hoch ins "Tal der Tränen". Ich glaube man konnte von dieser Postion aus die gesamte Strecke der nächsten Stunden erblicken. Ein Anblick der einen echt fesselte. 

Nach dem wir die tollen Berge überwunden hatten, ging es auf dem Hochplateau um die Gipfel von Gran Canaria und vorbei am Wahrzeichen Gran Canarias, dem Roque Nublo (einer sehr markanten Bergspitze) und über die "Asphaltblase" zurück zum Hotel.

TOURDATEN: 
Bike 150 km, 3.209 HM, 06:36:30 Std 
Run 6,3 km, 29 min


Tag Sieben 21.03.2014 
Wiedereinmal ging es mit dem Rennrad raus in die Berge. Wir fuhren über die Aspaltblase nach Ayacata und weiter hoch zum Roque Nuble, der ja wie bereits bekannt, das Wahrzeichen von Gran Canaria ist. Hier oben war es sau kalt !!! Und ich war froh, Ärmlinge und eine Mütze eingepackt zu haben. Einen abstecher zum höchsten Punkt Gran Canarias schenkten wir uns an diesem Tag, denn keiner wollte bei der Kälte auch nur eine Minute länger oben in den Bergen bleiben und so traten wir die Abfahrt Richtung Telde an. Unterwegs fing es dann auch noch leicht zu regnen an, so das wir im Ort unten erst einmal anhalten mussten und uns in einen "Schnellimbis" setzten mussten um uns aufzuwärmen. 

Froh warmen Boden unter den "Füßen" zu habenNachdem ich eine Cola und eine Banane gegessen hatte, die anderen gefühlte 12 Kaffee getrunken hatten, ging es wieder weiter. Natürlich wurde das Wetter nicht besser. Nein !!! Jetzt fing es richtig an zu Regnen. Na klasse ! Alles jammern hilft nix, wir mussten weiter, weiter Richtung Telde. Unterwegs wurde das Wetter dann wieder besser, erst wurde der Regen warm und später hörte er ganz auf. In Telde angekommen, steuerten wir gleich eine Tankstelle an. Dort wartete bereits Gruppe 1 auf uns, die uns bei unserer ersten Rast passiert hatte. Zusammen lagen wir auf dem warmen Teer vor der Tankstelle rum und traten später auch gemeinsam die Rückreise zum Hotel an.

Im Anschluss ging ich noch für 30min Koppel und gönnte mir danach am Pool ein alkoholfreies Radler :)

TOURDATEN:
Bike
Run

Der Erfahrungsbericht zur zweiten Woche folgt bald.

Anfahrt zum Saftpaß