Kraichgau-Triathlon: Eisenmann Kienle und
der Eismann
Bad Schönborn. Triathleten sind hart im Nehmen. Hochsommerliche Temperaturen um die 30 Grad Celsius bringen die Eisenmänner- und Frauen nicht davon ab, für den ersehnten Zieldurchlauf bis zur maximalen Erschöpfung zu kämpfen. "Wenn es einfach wäre, wären wir Fußballer" - den allseits beliebten Spruch verdienen sie sich wahrlich hart. Nur zu gerne Zitiere ich hier die Rhein-Neckar-Zeitung aus dem Artikel Kraichgau-Triathlon: Eisenmann Kienle und der Eismann vom 08.06.2015 wörtlich.
Nach Challenge kommt jetzt der IRONMAN ins Land der 1.000 Hügel. Am 07.06.2015 fanden im beschaulichen Bad Schönborn die Deutschen Meisterschaften über die Triathlon Mitteldistanz statt. Mit dabei der Weltmeister Sebastian Kienle und die Hunsrücker Triathleten Jens Roth, Stefan Scherer, Christian Sieben und ich. Im letzten Jahr fand ich hier noch bei der Sagen umwobenen "Challenge 70.3 Kraichgau" statt. Ein Rennen der Challenge Family, das von Ironman ausgerichtet wurde, wahrlich eine einmalige Sache. Das Rennen würde damals sehr kurzfristig von IRONMAN übernommen, aber aus Lizenz gründen noch unter der Flagge der Challenge Family ausgetragen worden.
Dieses Jahr stand dann das Logo von IRONMAN groß über allem. Ein "altes" Rennen, im neuen Kleid quasi. Austragungsort und Strecken waren mir daher bekannt und ich konnte dank meinem Coach Marc Pschebizin super vorbereitet an den Start der 1,9km Schwimm-, 90km Rad- und 21,1 km Laufstrecke gehen.
Um 09:40 Uhr viel für die Agw-Grouper der AK35-39 der Startschuss am Hardtsee. Es galt nun die 1,9 km lange Schwimmstrecke maximal schnell zu schwimmen. Beim Start der Profis hatte es mir mein Freund Jens Roth als first out of water bereits vorgemacht, jedoch ist seine Schwimmzeit für mich total utopisch und niemals erreichbar. Ich gab aber natürlich mein bestes und konnte relativ geradlinig die mit gelben Bojen abgesteckte Schwimmstrecke bewältigen und so kam ich nach 00:32:20 Minuten aus dem Wasser und wechselte auf das Bike.
Hier ging es auf die Strecke mit den "1.000 Hügeln", alles keine "großen Dinger" aber genug um einen aufkommenden Rhythmus zu brechen. Bereits auf der hälfte der Strecke kam mir Sebastian Kienle mit einem Affenzahn entgegen, zu dem Zeitpunkt auf Platz drei und nur wenige Minuten dahinter mein Freund Jens Roth. Durch die Jungs Motiviert gab ich nochmal Gas und versuchte noch schneller zu fahren. Nach 02:38:14 beendete ich dann das Radrennen und wechselte recht zügig und flüssig auf die Laufstrecke.
Hier wollte ich Angreifen und Gas geben und am Anfang lief auch alles richtig richtig gut. Ich konnte Runde für Runde meinen Abstand zu Stefan Scherer verkürzen und war in der letzten Runde nur 800m hinter ihm. Bis dahin, hatte ich Stefan knapp 10min Vorsprung aus der anderen Startgruppe abgerungen. Aber leider kommt es anders und zweitens als man will.....
Bei Laufkilometer 18, also quasi 3 km vor dem Ziel hatte ich plötzlich einen starken Krampf in der rechten Oberschenkelrückseite. Ich hielt kurz zum Dehnen an und wollte gleich weiter laufen, aber das war mir nicht möglich und so musste ich die letzten 3 km gehend zurücklegen und gefühlt 1.000 Leute passieren lassen. Mit einem Kilometerschnitt von knapp 8 Minuten schleppte ich mich dann ins Ziel und war nur noch froh das, dass Rennen vorüber war.
Kraichgau entwickelt sich somit zu meinem Verletzungsrennen. Letztes Jahr die Sache mit der Achillessehne und dieses Jahr der Oberschenkel. Ich konnte bisher dort in noch keinem Rennen zeigen, was wirklich in mir steckt. Tja, hoffen wir auf ein nächstes mal. Nach 01:44:56 Std/Min/Sec beendet ich dann den "Lauf".
Gesamt wurde ich an dem Tag 101. in meiner Altersklasse mit einer Zeit von 04:59:53, ganz knapp unter der 5 Stundenmarke
Sieger Männer:
1. Sebastian Kienle (GER) 03:51:56 h,
2. Andreas Böcherer (GER) 03:58:06,
3. David McNamee (GBR) 04:00:25,
4. Antony Costes (FRA) 04:01:18,
5. Patrick Lange, Patrick (GER) 04:02:40.
Sieger Frauen:
1. Camilla Pedersen (DEN) 04:24:56,
2 Julia Gajer (GER) 04:27:16,
3. Svenja Bazlen (GER) 04:29:14,
4 Anja Beranek (GER) 04:30:40,
5. Laura Philipp (GER) 04:32:40.